Jedes Jahr findet in der Belgischen Universitätsstadt Hasselt ein Ruderrennen zwischen den dort ansässigen Hochschulen statt. In Anlehnung an das traditionelle Achterrennen Oxford vs. Cambridge geht es bei dem Rennen um nichts als Ruhm und Ehre. Nicht zu unterschätzen sind allerdings beim Achtertraining auch die Ausbildung des Teamgeistes und auch eine gewisse Form des „Gruppenzwang“, denn, sitzt man erst einmal im Achter mit den anderen Teammitgliedern, gibt es kein zurück mehr. Macht ein Ruderer nicht mit oder kommt aus dem Takt, gerät das gesamte Boot aus dem Rhythmus. Und das will sich keiner in der Mannschaft nachsagen lassen, daß es an Ihm/ihr läge, daß das Boot nicht geschmeidig durchs Wasser gleitet. Gerudert wird allerdings nicht wie in den Booten der ehrwürdigen Universitäten aus England nur mit Männern. Die Teams sind zur Hälfte mit Frauen und Männern besetzt.
Wie kommt nun das Studenten-Team der Hogeschool PXL ausgerechnet darauf, in Vorbereitung auf das große Achterrennen im Mai 2015 ein Trainingslager in Sonderburg zu absolvieren ?
Seit einigen Jahren betreut der NRV Ruderlehrer Marc-Oliver Klages punktuell die Studententeams aus Hasselt. Das sind insgesamt 3 Ruderteams, nämlich das Team der Universität Hasselt (UHasselt), Katholische Hogeschoole Limbourg (KHLim) und eben die Ruderer der Hogeschoole PXL (PXL). Vor einigen Jahren kam der Kontakt über eine Stellenanzeige auf der Webseite der Flämischen Ruderliga zustande. Seit der Zeit fährt Marc-Oliver Klages jedes Jahr für 1-2 Wochenenden im Februar/März nach Belgien, um mit den Teams zu trainieren. Mit den Jahren hat sich das Training immer weiter professionalisiert, was sich auch in den Ergebnissen beim „Hasselt Boat-Race“ niederschlug. Seit Jahren gewann immer das Team der UHasselt und es war in diesem Jahr das erklärte Ziel von PXL, diese Jahre andauernde Phalanx zu durchbrechen.
Bereits weit vor dem Boat-Race, schon im Herbst vergangenen Jahres begannen die Auswahlverfahren, um die besten Ruderer in das Boot zu bekommen. Ein striktes Trainingsprogramm stand ebenso auf dem Plan wie regelmäßige Ergometertests, um den Trainingsfortschritt zu dokumentieren und die Trainingsdynamik während des Winters aufrecht zu halten. Als Abschluß und Höhepunkt der Vorbereitung auf das große Ereignis im Mai war dann das Trainingslager in Sonderburg geplant.
Die Ruderer wohnten während des Trainingslagers im Bootshaus des Ruderverein Germania Sonderburg. Der Vorsitzende und NRV Präsident Günther Andersen war sehr erfreut über die Tatsache, daß endlich mal wieder ein Achter auf dem Alsensund unterwegs war. Gern stellte er den Gästen das Bootshaus sowie das Trainermotorboot und auch fehlendes Bootsmaterial zur Verfügung.
NRV Ruderlehrer Marc-Oliver Klages opferte seine Freizeit und unterstützte die Ruderer nach Kräften. Meist saß er gemeinsam mit PXL-Coach Vincent van Veghel im Motorboot und gab Tipps, machte Videoaufnahmen, die abends beim Essen analysiert wurden und riggerte das Boot für die Crew.
In den 5 Tagen am Alsensund legten die Ruderer etwa 160 Trainingskilometer zurück, machten Technikübungen, ruderten harte Intervalle und bekamen auch theoretische Aspekte zum Rudern mitgeteilt. Alles in Allem war es ein sehr wertvolles Trainingslager, das mit einem Testrennen über 2000 Meter auf dem Sund gegen die Uhr abgeschlossen wurde. Das Ergebnis stimmte Trainer und Mannschaft zufrieden und zuversichtlich.
Auf den allerletzten Trainingskilometern kam es dann sogar noch zu einer Begegnung mit der königlichen Yacht, die dort tags zuvor am Schloss anlässlich der Feierlichkeiten zum 18. April festgemacht hatte. Ein wahrlich „krönender“ Abschluss für das Trainingslager.
Vielleicht hat diese Begegnung ja Glück gebracht, das diesjährige Boat-Race wurde jedenfalls am 13. Mai unter dem Jubel mehrerer Tausend Zuschauer mit gut 1,5 Bootslängen vor UHasselt und KHLim gewonnen.
Herzlichen Glückwunsch auch aus Sonderburg!
Und hier in unserer Presseschau auch ein kleiner Bericht aus dem Nordschleswiger.